Unter dem englischen Begriff Open-Wheel Racing versteht man alle Kategorien, bei denen die Räder am Auto außerhalb der Karosserie angebracht (offen zu sehen) sind. Dazu gehören mit der in Europa gegründeten Formel 1 der FIA und der nordamerikanischen IndyCar-Serie zwei der bekanntesten und beliebtesten Rennserien der Welt. Auf Deutsch hat sich für diese Fahrzeuge der Begriff Monoposto durchgesetzt. Er kommt aus dem Italienischen und bedeutet “ein Sitz”. Im Gegensatz dazu sind beim Enclosed Wheel Racing die Räder der Fahrzeuge in die Karosserie integriert, so wie dies bei den meisten für die Straße tauglichen Autos der Fall ist.
Technische Eigenschaften
Bei einem Monoposto-Auto sind die Räder außerhalb der Karosserie angebracht und die Einrichtungen für den Fahrer sind absolut minimal gehalten. Die Autos haben meist ein offenes Cockpit und sind vorne und hinten mit Flügeln ausgestattet, welche die Aerodynamik verbessern und gleichzeitig dafür sorgen, dass das Auto nicht von der Strecke abhebt. Die Bauweise mit den offen angebrachten Rädern bringt mit sich, dass die Bremsen gut belüftet werden. Dies ist aufgrund der hohen Geschwindigkeiten und der auf die Fahrzeuge wirkenden Kräfte auch absolut notwendig.
Formel 1
Die mit Sicherheit bekannteste Open-Wheel-Rennserie in Europa ist die Formel 1. Sie hat ihren Ursprung in den Grand-Prix-Rennen, welche seit Beginn des 20. Jahrhunderts ausgetragen werden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden mehrere Rennen der Grand-Prix-Serie zu einer Weltmeisterschaft zusammengefasst. Seit 1950 existiert die Formel 1 in ihrer heutigen Form als Weltmeisterschaft. Das erste Rennen fand dabei in England, in Silverstone, statt, wo auch heute noch Weltmeisterschaftsrennen gefahren werden. In den 60er- und 70er-Jahren existierten auch nationale Formel-1-Meisterschaften in Südafrika und Großbritannien. Das letzte Rennen der Formel 1 außerhalb einer Weltmeisterschaft wurde 1983 in Brands Hatch ausgetragen.
Der erste Formel-1-Weltmeister war im Jahr 1950 der Italiener Giuseppe Farina. 1951 gewann zum ersten Mal der Argentinier Juan Manuel Fangio. Er wurde total fünf Mal Weltmeister, ein Rekord, der erst im Jahr 2002 wieder erreicht und im Jahr darauf gebrochen wurde. Der Deutsche Michael Schumacher wurde zwischen 1994 und 2004 sieben Mal Weltmeister.
IndyCar
In Nordamerika besteht seit 1994 unter dem Namen IndyCar eine Rennserie, die mit ähnlichen Fahrzeugen wie die Formel 1 ebenfalls auf Rundkursen ihre Rennen austrägt. Dabei wird sowohl auf herkömmlichen Rennstrecken wie auch auf den in Nordamerika typischen Ovalen gefahren. Die Serie stand zunächst in Konkurrenz mit der Champ-Car-Serie, die unter dem Namen CART (für Championship Auto Racing Teams) seit 1979 bereits Rennen ausgetragen hatte. CART meldete im Jahr 2003 Insolvenz an und wurde schließlich vor der Saison 2008 durch die IndyCar-Serie übernommen.
Die IndyCar-Serie verwendet Chassis und Motoren von jeweils einheitlichen Fabrikanten, welche alle Teilnehmer zu einem bestimmten Preis mit den Materialien versorgen. Die Fahrzeuge werden nicht wie in Europa üblich mit normalem Benzin betankt, sondern mit Ethanol. Zuvor wurde für die Betankung das weniger effiziente Methanol verwendet. Während Methanol farblos verbrennt, erzeugt Ethanol beim Verbrennen eine bläuliche Flamme.
Andere Meisterschaften
Bereits vor der Formel 1 und den amerikanischen CART- und IndyCar-Serien bestanden Rennserien für Monoposto-Autos. Seit dem frühen 20. Jahrhundert bestand so als Vorgänger der Serien in Nordamerika die AAA National Championship als nationale Meisterschaft für offene Autos. Innerhalb dieser Meisterschaft findet seit 1911 auch das berühmteste Rundstreckenrennen der Welt statt, die 500 Meilen von Indianapolis.